muc schreef:Plagiat im Viereck
22.06.2011 06:00 22.06.2011 06:00
Spott für Dressur-Meister Rath: Seine Kür war geklaut
Eine Dressurkür ist keine Doktorarbeit. Und ein Dressurreiter versichert nicht mit seiner Unterschrift, dass all die hübschen Kringel, die sein Pferd in den Sand malt, ihm selbst eingefallen sind. Deshalb hatte Matthias Rath ebenso wie sein Vater und Trainer Klaus-Martin Rath wohl noch weniger Skrupel als die Politiker zu Guttenberg und Koch-Mehrin, oder andere junge Erfolgsmenschen, sich fremder Ideen zu bedienen, um zu glänzen. Die Kür, mit der Rath auf Millionenhengst Totilas am Wochenende seinen zweiten nationalen Titel holte, enthielt das spiegelverkehrte Programm, mit dem der Niederländer Edward Gal 2010 Weltmeister geworden war. Lediglich die Musik war neu, zusammengestellt vom DJ Paul van Dyk, Leitfigur einer Musikrichtung namens Trance. Rath konnte darauf bauen, dass nicht jeder, nicht mal die Jury, Gals Kür noch vor Augen hatte. Nur schwach bekannt kam dem einen oder anderen vor, was Pferd und Reiter zeigten, vor allem die Einfallslosigkeit der Linien, meilenweit entfernt von den originellen Ideen, mit denen etwa Isabell Werth punktete. Doch genau wie zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit hat auch Matthias Rath die Macht des weltweiten Netzes unterschätzt. Das war nicht klug.
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Die meist niederländischen Fans von Gal und Totilas, die noch immer mit dem Verkauf ihres Idols hadern, kamen der Mogelei sofort auf die Schliche. Bereits einen Tag nach der Meisterschaft veröffentlichte http://www.eurodressage.tv ein hübsches Video, in dem beide Ritte nebeneinander gestellt werden. Quasi ein virtueller Pas de deux: Trabt der eine nach rechts, trabt der andere nach links, piaffiert der eine in der linken Ecke, piaffiert der andere in der rechten, usw.. Hohn und Spott aus aller Welt muss Rath jetzt im Gästebuch auf seiner Homepage einstecken.
Er nimmt die Kritik erstmal nicht an. Wenn er vor zwei Wochen gesagt habe, dass an einer neuen Kür gearbeitet werde, habe er nur die Musik gemeint. Bei der Linienführung habe man sich an Gals Vorlage 'orientiert'. Die Küren seien sich 'sehr ähnlich'. Klar auch, dass Gal vom Ideenklau nichts wusste, geschweige denn, dass um sein Einverständnis gebeten wurde. 'Wir haben gar keinen Kontakt', sagt Rath. Vielleicht werde man sich beim CHIO in Aachen über den Weg laufen. Und genau wie den ertappten Politikern, so gehen Rath die Ausreden nicht aus. Der Terminkalender sei eng gewesen, habe keine Zeit gelassen, die Kür zu üben. Geschweige denn, sich eine neue Choreographie einfallen zu lassen. Und der Bundestrainer sei auch informiert worden.
Holger Schmezer fand das Plagiat übrigens nicht weiter schlimm, schließlich sei das ja nicht verboten. 'Ich hoffe, dass wir den Zuschauern mit unserer Kür ein Lächeln ins Gesicht zaubern können', hatte Rath vor dem Turnier getönt - jetzt grinst alle Welt hämisch. Zu Hause in Kronberg fiel der Empfang wie üblich überschwänglich aus, das jubelnde Personal warf Rath in den Springbrunnen. Dieser Übung hätte es nicht mehr bedurft. Das Kind war schon vorher in den Brunnen gefallen. Gabriele Pochhammer
Dit artikel komt uit de Süddeutsche Zeitung
Dit vind ik toch eigenlijk een vrij net stuk van Duitse bodem moet ik zeggen...Hoewel ik er bij blijf: Heb je er geen patent op, mag een ander het gebruiken...!
Dat van "weinig tijd hebben" kan ik me trouwens best wel voorstellen....